Konferenz BodenLos Wem gehört das Land? Wer hat Zugang? Wie schützen wir es vor Spekulanten?

Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Konferenz BodenLos Wem gehört das Land? Wer hat Zugang? Wie schützen wir es vor Spekulanten?

Veranstaltungsart: Konferenz

Datum, Uhrzeit: 12.11.2010 - 13.11.2010, 17:00 - 16:30

Ort: Deutscher Bundestag, Jakob-Kaiser-Haus

Anschrift: 10117 Berlin

VeranstalterInnen: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Kontakt: Büro Thilo Hoppe MdB

Platz der Republik 1, 11011 Berlin

T. 030/227 71870, F. 030/227 76869

E-Mail: [email protected]

Um was es geht

Die Ressource Boden, und damit die Landfrage, gewinnt weltweit an Bedeutung: Die wachsende Weltbevölkerung, der große Bedarf an Futtermitteln für die Massentierhaltung, die steigende Nachfrage nach Agrotreibstoffen, die fortschreitende Bodendegradation sowie durch den Klimawandel bedingte extreme Wetterphänomene und damit verbundene Missernten spielen dabei entscheidende Rollen.

Der "große Run" auf die Böden hat längst begonnen - mit zum Teil schweren ökologischen und sozialen Folgen vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch bei uns in Deutschland und Europa.

Regierungen, Privatunternehmen und Spekulanten beteiligen sich am Wettbewerb um die Ressource Boden. Regierungen finanzstarker Länder mit nur wenig eigenen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wasserreserven, erwerben große Flächen besten Ackerlandes in armen afrikanischen oder asiatischen Ländern. Kapitalkräftige private Investoren pachten oder kaufen riesige Flächen Land und ziehen so in Erwartung hoher Renditen das große Boden-Los. Das Ausmaß dieses "land grabbings" lässt Kritiker bereits von einer neuen Form des Kolonialismus sprechen.

Leidtragende sind diejenigen, die schon jetzt in höchstschwierigen Umständen leben. Indem sie Ackerland unter ihre Kontrolle bringen, verschärfen Großinvestoren die Machtasymmetrie zwischen bäuerlichen Betrieben und Agrarkonzernen. Viele (Klein-)Bauernsind in den letzten Jahren ihren Boden los geworden. Die kleinbäuerliche und bäuerliche Landwirtschaft wird weiter geschwächt und damit die Existenzgrundlage von Millionen von Menschen zerstört. Inzwischen wird die Agrarproduktion weltweit mit einem Heer von ArbeitsmitgrantInnen betrieben, die unter prekären und zum Teil unmenschlichen Bedingungen arbeiten.

Diese bodenlose Unverschämtheit müssen wir beenden. Dazu beschäftigt sich unsere Konferenz mit folgenden Fragen:

Wie kann der verhängnisvolle Trend einer immer stärkeren Land- und Machtkonzentration in den Händen weniger Besitzer gestoppt werden? Wie müssten Landreformen und Investitionen aussehen, die eine nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung fördern und die auch KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen eine Chance geben? Welche Anforderungen ergeben sich daraus für die deutsche, europäische und internationale Politik?

Gemeinsam mit Fachleuten und Ihnen /euch wollen wir diskutieren und Strategien erarbeiten, mit denen wir uns dieser Entwicklung entgegenstellen. Dabei nehmen wir Konfliktfelder sowohl in Afrika, Lateinamerika, Asien als auch bei uns in Europa und Deutschland unter die Lupe.

Wir freuen uns auf Ihr / euer Kommen.

Program (PDF)
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